Heimatverein Oberasbach

Heimatverein Oberasbach

Heimatverein Oberasbach e.V.

Ein verstecktes Paradies

Die Veranstaltungsreihe zu unserem 40sten Geburtstag wurde am Samstag, 29. Juli 2023 mit einem ganz besonderen Event fortgesetzt. Unser 1. Vorsitzende Simon Rötsch erläuterte, dass es das Ziel ist, in jedem Ortsteil besondere Plätze vorzu­stellen.

Was an diesem Ort so besonders ist, haben dann Ulla Drechsler und ihr Mann Hans erzählt. Der Ortsteil Kreutles ist urkundlich bereits im Jahre 1279 erstmals erwähnt worden im Zusammenhang mit dem Übertrag der irdischen Güter von Eberhard und Guta von Hertingsberg an das Klarakloster. Bestandteil war auch ein Bauernhof in Kreutles. Es gab wohl zu dieser Zeit mehrere Bauernhöfe, die auch im Laufe der Zeit geteilt wurden und mehrfach ihre Besitzer wechselten. In der Vorkriegszeit waren es schließlich sechs Bauernhöfe und ein Gasthof. Allesamt waren das sehr kleine Gehöfte mit nur wenig Vieh, die nach heutigem Standard keine auskömmliche Landwirtschaft ermöglichen würden.
Hans Drechsler schilderte dann vor allem die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Durch den Zuzug von Flüchtlingen entstand ein großer Siedlungsdruck. Oberasbach hat in wenigen Jahren seine Bevölkerungszahl mehr als verfünffacht. Die landwirtschaftlichen Flächen wurden daher schnell für den Hausbau gebraucht. Die früheren Landwirte haben sich neue Berufe suchen müssen, z.B. als Vermieter von Wohnungen und Häusern oder als Fuhrunternehmer, die Baumaterial von den nahen Ziegeleien zu den Baustellen transportiert haben. Hans Drechsler hat sich für den Landschaftsgartenbau entschieden. Und so entstand die Gärtnerei „Asbach Grün“, die er beim Übergang in den Ruhestand an Verwandte weitergab. Nach schweren Schicksalsschlägen und Krankheit kamen die Grundstücke schließlich in den Besitz der Brüder Horn.

Sie haben zusammen mit der Familie eine neue Idee entwickelt: Aus der ehemaligen Gärtnerei entstand der „Kreutleser“ Gemeinschaftsgarten. Er ist in 15 Parzellen von jeweils ca. 60qm unterteilt. Die Parzellen sind sehr rasch an Interessenten vergeben worden. Jeder kann seine Parzelle nach eigenen Vorstellungen bewirtschaften. Einzige Bedingung ist eine naturnahe Nutzung, also z.B. ohne chemische Pflanzenschutzmittel und dergleichen.

Auf dem Rundgang konnten wir uns davon überzeugen, dass auf diesem Wege ein Paradies für Insekten entstanden ist. Ein Imker hat seine Bienenstöcke aufgestellt und wir konnten einen Blick auf die Waben werfen. Auch Rehe besuchen das Areal öfter, darum sind bestimmte Pflanzen (wie z.B. Rote Bete) eigens gegen Verbiss geschützt. Eindrucksvoll ist der Pflanzentunnel mit Tröpfchenbewässerung, in dem jede Parzelle ein definiertes Stück nutzen kann. Angepflanzt ist eine große Vielfalt von Tomaten. Interessant ist auch die Schattenhalle, die früher für Rhododendren verwendet wurde. Heute ist sie überwuchert von Weinstöcken.

Herzlichen Dank an die Familie Horn, die nicht nur die Führung durch den Garten organisiert hat, sondern auch für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt hat. Es gab frisches Brot und insbesondere schmackhafte Brotaufstriche, wie z.B. „Parmaschinken-Butter“, „Minze-/Korianderbutter“ oder „Tomatenbutter“. Dazu ein paar Rezepte im Anhang. Neben dem Schmecken kam das Riechen auch nicht zu kurz. Auf einem Tisch waren verschiedene duftintensive Pflanzen aufgestellt: Rosmarin, Pfefferminze, Salbei, Wermut, Basilikum, Zitronenmelisse, Borretsch usw. Ja und natürlich Lavendel. Den gab’s in kleinen Sträußchen und in Säckchen zum Mitnehmen. Vielen Dank an Anni Hödl und Irene Huber, die diese Säckchen genäht und gefüllt haben


140 g Parmaschinken in etwas Öl in der Pfanne herausbacken und nach dem Abkühlen zerbrößeln
250 g Butter
10 Stengel Basilikum
20 g Pinienkerne geröstet
70 g geriebenen Parmesan
Fein geschnittene Zwiebel oder Schalotten vermengen und einen Tag gekühlt ruhen lassen. 2-3 Tage haltbar
Für Vegetarier: Parma­schinken weglassen!

250 g Butter
2 Bund Koriander
1 Bund Pfefferminze
Saft und Abrieb der Schale einer Zitrone
Getrocknete Ringelblumen (Blütenblätter)

Rosmarin-Butter: Wie Minze/Korianderbutter, statt Koriander und Pfefferminze Rosmarin-Blätter verwenden.

(Rezept für kleine Familie)
1 EL Butter
1 EL Sonnenblumenmar­garine
1 EL klein gehackte Zwie­beln oder Schalotten
1 EL Tomatenmark
würzen mit Salz und Pfeffer

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